Hörend das Land einnehmen.

Deut 4,1 + 6,2 | Deut 9,1

Geschrieben von Diakon Erwin Lang

„In das Land hinüberziehen...“

...kann Vieles bedeuten. Ich möchte es in Verbindung bringen mit dem Glaubensweg des Christen. Das verheißene Land des Alten Testamentes, in dem Milch und Honig fließen, ist Sinnbild der Lebensfülle, die Gott seinem auserwählten Volk verheißen und bereitet hat. Für die Menschen des neuen Testamentes ist vergleichbar das Reich Gottes gemeint. Verkündet durch Jesus Christus. Das Reich Gottes als Fülle der göttlichen Gegenwart im Menschen bedeutet, lebenssatt im Herzen zu sein und ein gelungenes Leben zu haben.

Zwei Fragen über die man nachdenken muss:
Was ist mein Land, mein Reich Gottes, in das ich hinüber ziehen darf? Oder auch, wo hinüber muss die CE ziehen? Der Großteil der Menschen sucht die Lebensfülle in gutem Essen, in Events, Wohlfühl-Urlaube usw. im Genuss also. Das wahre Land hat Gott aber in die Seele des Menschen gelegt. O Gott! Wie viele Menschen kennen dich und ihre Seele, die du erschaffen hast? Oder das Reich Gottes, das du in ihr Herz gelegt hast? Für diejenigen, die das Land schon in Sichtweite haben, ist der nächste Schritt das Überschreiten der Grenze vom Leben des geistigen Anfangs, zum Leben der geistigen Reife. Die Grenze, ich bezeichne sie bewusst so, weil nur der Geist Gottes den Christen befähigt, sie zu überschreiten. Nur die Macht Gottes gab dem auserwählten Volk Weisung und Macht, es in Besitz zu nehmen. Handeln Gottes ist Gnade, immer ein Geschenk und immer Lebensfülle.

Wie höre ich die Weisung bzw. erkenne den Weg meines Gottes?
Wie bleibe ich überhaupt auf dem Weg?
Wir beten viel. Denken und planen oft.
Aber hören wir, wenn Gott spricht?
Wie spricht er denn?

Zunächst einmal erlaube ich mir grundlegend festzustellen, ohne Gebet, ohne die Sakramente und außerhalb der Gebote Gottes und den Vorschriften der Kirche, geht der Mensch an Gott vorbei und es kann zu keiner Kommunikation zwischen Gott und Geschöpf kommen. Im beständigen ausdauernden Gebet schaue ich Gott an und sehe das gelobte Land. Ich beginne es immer klarer und weiter zu erkennen. Im Gebet lernt der Christ die Stimme Gottes von seinen eigenen Gefühlen zu unterscheiden, die zum Irrtum auf dem Weg führen könnten. Die Stimme Gottes zeigt uns im Frieden des Gewissens unser neues Land, in das sich aufzumachen gilt und indem die Wege dorthin geebnet werden. Die Sakramente empfangen bedeutet, Gott die Mauern meines winzigen Landes niederreißen zu lassen, um in die Weite Gottes einzutreten.

Die Wunden meines Lebensweges durch Christus heilen zu lassen. Wer die Allmacht, die Liebe Gottes in seiner Fülle erfahren hat, dem fällt die Vergebung leichter. Denn was sind die Wunden meines Lebensweges durch die Wüste der hinter mir liegt, gegen die Fülle des gelobten Landes vor mir. Ich glaube, ein Problem ist auch, dass wir Gott immer mindestens einen Schritt voraus sind und seine Führung nicht abwarten. Er hat unser Leben in seiner Hand und führt uns ganz sicher. Im Gebet ruhen in Gott bewahrt uns in seiner Nähe. Wer von uns hat noch nicht erfahren, dass wir Pläne und Möglichkeiten betrachteten und Gott öffnete die Tür ganz wo anders als wir meinten. Ich glaube, unser erstes Gebet ist Gott vertrauen und auf seine Stille hören, da er sich meistens nicht über die Sinne meldet.

Mehrmals habe ich Wege erlebt, die ich eigentlich nicht gehen wollte. Aber Gott hat sie geöffnet oder gar geschaffen. Welche Verwunderung und Staunen, er hatte schon alles vorbereitet. Das Land in dem Milch und Honig fließen? Ich kannte es nicht. Ich kannte auch den Weg dorthin nicht. Der Hl Geist hat das Volk Gottes aller Zeiten durch seine Hand geführt. Und auch mich.

Die CE ist ein Werkzeug in der Hand Gottes. Ein kleiner starker Rest der Auserwählten. Höre. Gehorche. Sei still und warte. Der Weg Gottes steht schon fest. Er schubst dich auf den Weg zum Land. Nicht du musst das Land erkennen. Sondern Gott kennt es und führt dich dorthin, um dir sein Glück und seinen Erfolg zu zeigen.


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